4 Stufen: Neues Verhalten nachhaltig etablieren

Ein integriertes System –  Führungskräfte und Personalentwicklung Hand in Hand

Nachhaltige Verhaltensänderung wird im Unternehmen nur möglich, wenn alle beteiligten Personen und Bereiche in einem nahtlosen Zusammenspiel am selben Ziel arbeiten.

Neben Trainer*innen und Teilnehmenden gehören auch die Personalentwickler*innen und die Führungskräfte mit an Bord, um einen wirkungsvollen Praxistransfer zu gewährleisten. Ziel muss es sein, dass jeder Teilnehmende im Piloten die Rolle des Coaches für den eigenen Autopiloten übernimmt.

Dafür läuft die Weiterbildung idealerweise in mehreren, alternierenden Stufen ab.

Stufe 1: Geeignete Inhalte identifizieren

Auch bei der Auswahl der Inhalte unterstützt das Pilot-/Autopilot-Modell. Denn die Teilnehmer*innen lernen, dass jede Situation im beruflichen Alltag nicht nur von sachlichen Informationen und Fakten (Pilot) geprägt ist, sondern vielmehr von Emotionen, Werten und persönlichen Erwartungshaltungen (Autopilot).

Erklärt eine Chefin etwa einem Mitarbeiter, dass er keinen Urlaub bekommen kann, obwohl seine Kinder Ferien haben, lässt sich dies zwar mit Fakten logisch begründen. Doch viel wichtiger ist für den Manager, mit den Emotionen des Mitarbeiters umgehen zu können. Von negativen Emotionen dominiert, wird dieser kaum bereit sein, Sachargumente vernünftig nachzuvollziehen.

Deshalb kommt es im Training darauf an, dass die unter der Oberfläche wirkenden Emotionen und damit die wirklichen Ursachen von Verhalten thematisiert und in den Vordergrund gestellt werden.
Nicht nur bei Führungskräften ist es wichtig, sie zu befähigen, mit diesen Emotionen adäquat umzugehen.

Stufe 2: Trainieren mit System

Echte Verhaltensänderung braucht Zeit. Zu viel zu schnell erreichen zu wollen, überfordert und endet mit Enttäuschung.
Es ist deshalb sinnvoll, in der Weiterentwicklung von Fach- und Führungskräften auf diese vier Bausteinen zu setzen:

  1. Analyse des aktuellen Wissensstands und der Entwicklungsziele der
    Mitarbeitenden: Welche Verhaltensänderungen sollen warum erreicht werden?
  2.  Videokurse und E-Learning-Programme für die effiziente Vermittlung von
    notwendigem Wissen
  3.  Anwendung des vermittelten Wissens im Training mit Praxisübungen und Rollenspielen
  4.  Überführen der trainierten Situationen in die tägliche Praxis nach einem
    individuellen Aktions- und Übungsplan

Dabei bietet es sich an, die Schritte 2 bis 4 mit verschiedenen Inhalten zu wiederholen, um die Weiterbildungsziele in gut verdaulichen Häppchen zu erreichen.

Stufe 3: Verlängerung der Übungsphase

Dieses Konzept verlängert die Trainingsphase für Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutlich. Statt nur weniger Tage Seminar kann die stetige Wiederholung der drei Schritte über mehrere Wochen oder Monate erfolgen.

Trainerinnen und Trainer können so immer wieder Impulse setzen und gezielter auf
die Teilnehmenden einwirken. Das erhöht die Chancen, echte Verhaltensänderungen zu erreichen – Stichwort:
66 Tage.

Stufe 4: Hand in Hand

So arbeiten nicht nur Trainerinnen, Trainer und Teilnehmende eng zusammen. Auch Personalentwicklung und Führungskräfte nehmen eine tragende Rolle ein.

Denn es ist wichtig, dass die Mitarbeitenden in Ihrem Alltag das gewünschte Verhalten üben, sich regelmäßig darüber austauschen und vor allem Feedback bekommen.